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Milben

von Christian Ellmers

Milben

von Christian Ellmers

In diesem umfassenden Artikel erfährst du alles Wissenswerte über Milben. Wir erklären dir, was Milben sind, wo sie vorkommen und welche Arten es gibt. Zudem erfährst du, welche Auswirkungen Milben auf Menschen und Haustiere haben können. Du erhältst wertvolle Tipps, wie du Milben effektiv bekämpfen und langfristig loswerden kannst. Dieser Artikel richtet sich nicht nur an Allergiker, sondern an alle, die mehr über Milben erfahren möchten und nach Lösungen gegen unerwünschte Gäste in ihrem Zuhause suchen. Auch Tierbesitzer finden hier nützliche Informationen zur Gesundheit ihrer Haustiere.

Milben Merkmale

Milben werden in der Wissenschaft als Acari bezeichnet. Es sind Gliederfüßer der Gattung Arthropoda. Milben gehören zur Klasse der Spinnentiere (Arachnida). Es sind weltweit über 50.000 Milbenarten bekannt, allerdings ist davon auszugehen, dass sogar mehr existieren.

Der überwiegende Teil der Milben ist Blind. Die Größe der Milben variiert je nach Milbenart und liegt zwischen 0,1 – 3,8 Millimetern.

Im folgenden widmen wir uns den häufigsten Milbenarten und erklären auf über ihre Vorkommen, die Verbreitung, Merkmale was Sie gegen Milben tun können und was z.B. Bisse von Milben bedeuten können, oder welche Allergien ausgelöst werden.

Milbenarten

Hausstaubmilben0,1 – 0,5 mm3-4 MonateHautschuppenIm HausstaubKontakt (allerdings sind sie überall zu finden und weltweit verbreitet)HausstaubmilbenallergieGanzjährig
Krätzmilben | Grabmilbe0,2 – 0,5 mm1-3 MonateZellinhalt und Lymphe in HautzellenIn- und unter der HautBei länger andauerndem HautkontaktBisse – verursachen KrätzeGanzjährig
Mehlmilben |
Vorratsmilbe
0,2 -0,5 mm~6 WochenTrockene LebensmittelLebensmittellagern, Silos, LebensmittelnKontakt der kontaminierten LebensmittelMöglich ist eine allergische Reaktion: Allergische DermatitisGanzjährig
Grasmilben | Herbstmilben~ 0,3 mm~14 MonateZellinhalt und Lymphe in HautzellenAuf Wiesen und im hohen GrasDirekter Kontakt bspw. im hohen GrasBisseApril bis Ende Oktober
Vogelmilbe0,75 – 0,84 mm5-7 MonateBlut von VögelnNischen, Spalten und Ritzen bei VogelnesternIntensive Berührung (Kontakt) der Vögel untereinanderSticheSommer
Schuppenmilben0,3 – 0,5 mm4-6 WochenTalgAuf der menschlichen Kopfhautdirekter Kontakt von Mensch zu MenschHautirritation, jucken, SchuppenbildungGanzjährig
Ohrmilben0,2 – 0,4 mm~ 3 WochenHautschuppen, Zellflüssigkeit und BlutIn den Ohren von Tieren und Menschendirekter Kontakt zwischen den WirtenBeißenGanzjährig
Haarbalgmilben0,1 – 0,4 mm~14 TageTalgHaarfollikelndirekter HautkontaktGanzjährig
Zecken0,5 – 3,8 mm3-5 JahreBlutWald und Wiesendirekter Kontakt, Zecken springen den Wirt an.BisseFrühling bis Herbst
Gallmilben 0,08 -0,4 MillimeternZellinhalte von Pflanzenin Gärten und der freien NaturMit dem WindkeineFrühling bis Herbst

Hausstaubmilben

Die Hausstaubmilben, wissenschaftliche Bezeichnung der drei häufigsten Arten:

  • Dermatophagoides pteronyssinsus
  • Dermatophagoides farinae
  • Dermatophagoides microceras
Das bild zeigt drei Hausstaubmilben vor einer Hautschuppe. Eine einzigartige Aufnahme unter dem Mikroskop, stark vergrößert
Hausstaubmilben gehören, wie alle Milben (Acari), zur Klasse Spinnentieren.

Hausstaubmilben erreichen eine Größe von 0,1 - 0,5 Millimetern,
sie haben 8 Beine, einen rundlichen Körperbau und sind blind. 

Ihr Lebenszyklus beträgt etwa 3-4 Monate, während ihrer gesamten Lebensdauer legt ein einzelnes Weibchen etwa 300 Eier.

Hausstaubmilben kommen ursprünglich aus unserem näheren ökologischen Umfeld und waren zunächst nur in den Behausungen von Vögeln zu finden. Seit 1952 sind sie in der Wissenschaft bekannt und zählen heute zu den häufigsten und verbreitetsten Milben weltweit.

Hausstaubmilben übertragen keine Krankheiten, sie leben vorzugsweise im- und vom Hausstaub im direkten menschlichen Umfeld. Auf Grund Ihrer aggressiven Allergene, sit der Kot der Milben für Allergiker sehr unangenehm, denn dies verursacht die bekannte Hausstauballergie.

Erfahren Sie alle wichtigen Details in unserem großen Artikel über Hausstaubmilben.

Milben bekämpfen

Gegen Hausstaubmilben in deinem Zuhause helfen Milbenspray, Milben Waschmittel und Allergiker Bettwäsche nachweislich am zuverlässigsten. Schau dich gerne in unserem Onlineshop um, wir haben eine große Auswahl und beraten dich gerne.

Wie hoch die allergene Belastung durch Milben im Haus ist, kannst Du auch sehr schnell mit unserem Milbentest herausfinden.

Gelangen die Allergene der Milben über die Atemluft in den menschlichen Organismus, so kann es zur allergischen Reaktion bei entsprechend disponierten Personen kommen. Die Hausstauballergie ist daher korrekterweise eine Hausstaubmilbenallergie!

Diese rasante Vermehrung sorgt bei den meisten Allergikern dann für die Symptome der Allergie. Man kann Hausstaubmilben (wie ihr Name schon erahnen lässt) überwiegend im Hausstaub des Haushalts finden.

Besonders im Schlafbereich verursachen sie große allergische Beschwerden, denn sie ernähren sich hauptsächlich von menschlichen Hautschuppen, welche reichlich in unseren Betten vorhanden sind. In unseren Schlafbereichen gibt ihnen die optimalen Lebensbedingungen, denn sie bevorzugen eine hohe Luftfeuchtigkeit und warme Raumtemperaturen.

Der Mensch verliert pro Tag etwa 1,5g Hautschuppen, also ist reichlich Nahrung für die Hausstaubmilben vorhanden.

In deutschen Matratzen befinden sich ca. 100 Hausstaubmilben pro Gramm Staub.

Quelle: Vgl. Wahl et al 2001

Wenn Sie staubsaugen, benötigen Sie nicht zwingend einen Milben Sauger, allerdings ist unsere dringende Empfelung, dass es ein Allergiker geeigneter Staubsauger mit HEPA Filter sein sollte.

Hier finden Sie auch nützliche Informationen zum Thema Allergiker Staubsauger
Wenn auch Du Probleme mit Hausstaubmilben hast, können wir dir empfehlen unseren Ratgeber zum Thema "Milben im Bett" zu lesen, dort findest Du wichtige Informationen darüber, was Du gegen Milben tun kannst.

Mehlmilben (Acarus siro)

Mehlmilbe, auch Vorratsmilben genannt, können ebenso wie Hausstaubmilben allergische Reaktionen hervorrufen. Sie leben vornehmlich in Mehl-, Getreide,- Futtervorräten, sowie getrockneten Lebensmitteln, sie werden durchschnittlich 0,3 – 0,6 Millimeter groß. Vorratsmilben haben einen Lebenszyklus von etwa 2 Wochen.

Vorratsmilbe, auch Acarus siro oder Mehlmilbe genannt

Mehlmilben ernähren sich von Keimen und Schimmelsporen die in Getreiden vorkommenden. Unter den Milben, die in Lebensmitteln vorkommen, sind die diese Milben die häufigsten Vertreter.

Erfahren Sie hier alles über Mehlmilben

Sind Lebensmittel wie Mehl und Getreide mit diesen Milben kontaminiert, so ist dies in erster Line nicht direkt schädlich für den Menschen. Allerdings können sie Übelkeit und Magen- Darmprobleme verursachen und Ihre Allergene, die  z. B. bei der Verarbeitung des Getreide mit dem Mehlstaub in die Atemwege gelangen, können allergische Reaktionen hervorrufen.

​Es konnte ebenso ermittelt werden, dass Mehlmilbenallergiker auch häufig auf die Hausstaubmilbe sensibilisiert sind.
Da zwischen den beiden Milben keine Kreuzreaktivität vorliegt handelt es sich um eine Cosensibilsierung.

Es gibt allerdings auch Stoffe die eine Allergien auslösen, ohne das den Betroffenen bekannt war, dass sie darauf allergisch sind.

Erfahren Sie dazu alles in unserem Artikel über Kreuzallergie

Krätzmilben (Sarcoptes scabiei) – Grabmilben

Krätzmilben sind ein weiterer bekannter Vertreter der Milben und werden auch als Scabies bezeichnet. Sie leben parasitär auf Ihren Wirten, vorzugsweise auf Säugetieren wie Mensch und Tier. Krätzmilben befallen ihren Wirt und graben sich in die Hornschicht der Haut ein und legen dort Ihre Eier ab. Durch diese Tunnel in der Haut wird die Erkrankung ausgelöst. Geschichten von Milben unter der Haut stimmen somit. Krätzmilben ernähren sich in erster Line von Hautzellen Flüssigkeiten, die über das Lymphsystem abgeben wird.

Erfahren Sie mehr über die Erkrankung Krätze

Größe und Lebenszyklus von Krätzmilben

Krätzmilben werden etwa 0,2 – 0,5 Millimeter groß, Ihr Lebenszyklus beträgt etwa 2-3 Wochen.

Krätzmilben (Sarcoptes scabiei) – Grabmilben

Krankheit und Symptome durch Krätzmilben

Die durch Krätzmilben verursachte Hautkrankheit bei Menschen wird als Krätze bezeichnet.

Krätze ist gekennzeichnet durch:

  • rötlichen Ausschlag,
  • Pustelbildung,
  • starkem Juckreiz und
  • Krustenbildung auf den entzündeten Hautarealen.

Eine Übertragung von Krätzmilben erfolgt über direkten Hautkontakt zwischen den Menschen.

Räude Milben

Ist der Mensch von Krätzmilben befallen, wird von Krätze gesprochen, wird ein Tieren befallen wird es als Räude bezeichnet.

Arten der Krätzmilben bei Tieren

Die bekanntesten Varianten der Krätzmilben bei Tieren sind:

  • die Grabmilbe bei Hunden: Sarcoptes var. canis
  • die Grabmilbe bei Katzen: Sarcoptes scabiei var. cati
  • die Grabmilbe bei Pferden: Sarcoptes var. equi

Diese Milben können von den Tieren auch auf den Menschen übergehen, in diesem Fall wird von Pseudokräze gesprochen. Krätzmilben sind weltweit verbreitet, am häufigsten findet man Sie in urbanen Gebieten, überall dort wo Menschen dicht bei einander leben.

Was tun bei Krätze?

Grundsätzlich gilt, dass Krätze eine meldepflichtige Erkrankung ist und vom Arzt behandelt werden muss. Die Gefahr, dass es durch das Eindringen der Milben in die Haut und das Ablegen der Eier zu einer bakteriellen Infektion kommt ist groß. Krätze kann erfolgreich mit Tabletten und Cremes behandelt werden, es ist allerdings sehr wichtig, dass alle Milben im Zuge der Behandlung entfernt werden, da ein erneutes Vermehren sonst sehr wahrscheinlich ist.  

Grasmilben (Neotrombicula autumnalis)

Grasmilben gehören ebenfalls zu den bekannteren Milben und sind wie Ihre Artgenossen ebenfalls zu den Spinnentieren zu zählen. Sie sind parasitär, d.h. sie ernähren sich vom jeweiligen Wirt den sie befallen.
Grasmilben leben in Wiesen und Wäldern und sind auf der ganzen Welt verbreitet.

Erfahren Sie mehr über Grasmilben

Probleme mit Grasmilben sind sehr saisonal geprägt, denn anzutreffen ist diese Milbenart in den lauen, warmen Sommermonaten bis in den frühen Herbst, daher werden sie auch Herbstmilben, Erntemilben oder Herbstgrasmilben genannt. Das Problem mit Grasmilben ist der extreme Juckreiz, den Ihre Bisse auf der Haut hinterlassen. Vornehmlich sind Mäuse, Hunde und Katzen und diverse andere Säugetiere ihre bevorzugte „Beute“.

Eine Grasmilbe in der Nahaufnahme, rötlicher Körper auf einem Blatt. So sehen Grasmilben aus

Grasmilben befallen auch Menschen. Einmal auf der Haut beissen Sie zu, denn sie ernähren sich vom Gewebe und Gewebsflüssigkeiten, genau ist es die Lymphflüssigkeit und der Zellsaft, den sie mit Ihren Bissen aufnehmen.

Die Symptome die bei Menschen durch die Grasmilbe hervorgerufen wird, wird häufig auch als Erntekrätze, Herbstbeiß oder Trombidiose bezeichnet.

Größe und Lebenszyklus von Grasmilben

Grasmilben werden etwa 0,3 – 0,5 Millimeter groß, Ihr Lebenszyklus beträgt etwa 2-3 Wochen.

Grasmilben im Bett

Es kommt nicht selten vor, dass ein Spaziergang durch Wald und Wiesen, unliebsame Besucher mit in die heimischen vier Wände bringt. Sie erkennen Grasmilben häufig erst zu spät, sann können Grasmilben, die sich auf der Haut befinden, sogar mit in das Schlafzimmer und in das Bett getragen werden. Grasmilben verweilen zwar nicht auf dem Menschen und fallen nach einiger Zeit wieder ab, aber dass sie da gewesen sind werden Sie spüren, denn die Bisse der Grasmilben verursachen einen sehr starken Juckreiz und gerötete bis hin zu angeschwollener Haut.

Ohrmilben

Ohrmilben sind sehr kleine Parasiten und sind in der Regel nur wenige Millimeter groß. Sie sind so klein, dass sie normalerweise nur mit einem Mikroskop sichtbar sind. Ohrmilben ernähren sich von Hautschuppen und anderen Körpersekreten und können bei Tieren wie Katzen und Hunden im Inneren des Ohrs ansiedeln.

Ohrmilbe in der Nahaufnahme

Sie verursachen Juckreiz, Schmerzen und Schäden an den Ohren und können zu Infektionen der Haut und anderen gesundheitlichen Problemen führen, wenn sie nicht behandelt werden.

Wenn Sie vermuten, dass Ihre Katze oder Ihr Hund Ohrmilben hat, sollten Sie unbedingt einen Tierarzt aufsuchen, um eine Diagnose zu stellen und die richtige Behandlung zu empfehlen.

Erfahren Sie mehr über Ohrmilben bei Hunden

Ohrmilben gehören zur Familie der Sarcoptidae und gibt es verschiedene Arten, die bei Tieren wie Katzen und Hunden vorkommen können. Die Art der Ohrmilbe, die bei einem bestimmten Tier vorkommt, kann den Lebenszyklus beeinflussen.

Die Ohrmilbe Otodectes cynotis, die bei Katzen am häufigsten vorkommt, hat einen Lebenszyklus, der etwa drei Wochen dauert. Während dieser Zeit legen die weiblichen Ohrmilben Eier, die sich in wenigen Tagen in Larven verpuppen. Die Larven entwickeln sich weiter zu Nymphen, die wiederum zu erwachsenen Ohrmilben heranwachsen.

Wenn die Bedingungen für die Ohrmilben günstig sind, zum Beispiel wenn sie genügend Nahrung und Feuchtigkeit haben, kann ihr Lebenszyklus verlängert werden.

Es ist wichtig zu beachten, dass Ohrmilben bei Tieren wie Katzen und Hunden zu ernsthaften Problemen führen können, wenn sie nicht behandelt werden.

In diesem Artikel erfahren Sie alles über Ohrmilben bei Katzen.

Schuppenmilben

Schuppenmilben sind kleine, kaum sichtbare Spinnentiere, die auf dem menschlichen Kopf leben und sich von Talg (eine Art Öl, das von den Talgdrüsen der Haut produziert wird) ernähren. Sie kommen häufig bei Menschen mit fettiger oder schuppiger Kopfhaut vor und können Juckreiz und Schuppenbildung verursachen. Die Schuppenmilben selbst sind meist harmlos, können aber aufgrund ihrer Nahrungsgewohnheiten zu unangenehmen Hautirritationen führen.

Die Behandlung von Schuppenmilben erfolgt in der Regel mit Shampoos, die gegen die Milben wirken, oder mit speziellen Lotionen, die auf die Kopfhaut aufgetragen werden. Es ist auch wichtig, die Haare gründlich zu waschen und die Bettwäsche und andere Haushaltsgegenstände, die mit dem Kopf in Kontakt gekommen sind, regelmäßig bei hohen Temperaturen zu waschen. Auf diese Weise können sich die Schuppenmilben nicht weiter verbreiten.

Erfahren Sie alles weitere im Artikel über Schuppenmilben.

Wollmilben

Wollmilben sind winzige Insekten, die sich von Haaren, Federn und Pelzen ernähren. Sie können in Schafherden und anderen Nutztieren vorkommen, aber auch in der Wohnung oder im Freien bei Tieren und Menschen auftreten. Wollmilben sind für den Menschen in der Regel ungefährlich, aber sie können bei Tieren zu Hautreizungen und Haarausfall führen. Wollmilben werden oft durch direkten Kontakt von Tier zu Tier übertragen, aber sie können auch über Gegenstände wie Kleidung und Bettwäsche verbreitet werden. Sie können mit speziellen Insektiziden behandelt werden, um sie zu bekämpfen.

Die Raubmilben

Auch gibt es die Raubmilben, wie z.B. Chyletus eruditus. Zu ca. 10% sind sie im Hausstaub mit vertreten. Sie ernährt sich von den anderen Milben, aber sie ist leider selbst ein Allergen und kann so zur Hausstaubmilbenbekämpfung nicht eingesetzt werden. In Südamerika und auf den Canarischen Inseln ist die Milbe Blomia tropicalis ein sehr wichtiges Allergen, wichtiger als unsere bekannten Hausstaubmilben. Es gibt viele Arten die z.B. bei der biologischen Schädlingsbekämpfung helfen können. Alles darüber erfährst du in unsrem Artikel über Raubmilben

Milbenallergie

Neben der saisonalen Allergie (Pollen, Bäume, Gräser und Kräuter) spielt die perenniale (ganzjährige) Allergie die größte Rolle im allergischen Geschehen des Menschen. Zur perennialen Allergie zählen zum größten Teil die Hausstaubmilben wie z.B. Dermatophagoides pteronyssinus und Dermatophagoides farinae zwischen denen auch eine Kreuzallergie besteht. Untersuchungen ergaben, dass in Hamburg die Sensibilisierung auf die Hausstaubmilbe bei 14% und in Erfurt bei 10% der Bevölkerung liegt. Gemeinsame Daten aus Hamburg, Beelitz, Essen, Bochum und Marburg ergaben das von 3200 Personen bei 26% eine Sensibilisierung auf die Hausstaubmilbe.

Amerikanische Untersuchungen ergaben, dass 45% der jungen Menschen mit Asthma bronchiale allergisch auf die Hausstaubmilben reagierten. Untersuchungen von mir zeigten, dass Vorratsmilbenallergiker sehr häufig auch auf die Hausstaubmilbe (92%), aber Hausstaubmilbenallergiker eher zu ca.45% auch auf die Vorratsmilbe wie Acarus siro sensibilisiert waren. Das sollte bei der Diagnose und Therapie vom Arzt/in bei entsprechend disponierten Patienten mitberücksichtigt werden.

Milbenschutz

Im Wohnbereich kann man sich durch Einsatz von Milbenspray vor den Milben schützen. Im Schlafbereich kann man mittels eines Allergiker Bettwäsche für Kopfkissen, Bettdecke und Matratze (das sind Schutzbezüge für Allergiker*innen, die aus einem speziellen Material hergestellt sind) gegen Milben und Allergene schützen. Auch können wir den Einsatz eines speziellen Milben Waschmittel empfehlen.

Was Du noch gegen Milben tun kannst, erfährst du in unserem Artikel über Milben im Bett

Wo kommen Milben vor?

Die Milben sind nahezu überall vertreten. So sind die Daunenfedern des Bettes kein Allergen sondern es sind die Hausstaubmilben, die sich darin befinden. Auch reines Stroh ist kein Allergen, es sind die Hausstaub- und Vorratsmilben und wohl auch bei der Schimmelpilzallergie können sie eine Rolle spielen. Auch ist es ein Trugschluss zu glauben, dass wenn man meint die Daunenfedern durch Kunststoffteile zu ersetzen man so milbenfrei ist. In einer Kunststoffbettfüllung sind die Milben genauso vertreten wie in einer Daunenfeder-Bettbefüllung, da ja auch dort die Hautschuppen vorliegen.

Milbenfrei ist man im Hochgebirge bei über 1500 Meter, denn dort sind keine Milben zu finden. Milbenallergiker könnten daher den Urlaub im Hochgebirge mit einplanen, um auch dem ganzjährig geforderten Immunsystem etwas Ruhe zu gönnen.

Bei einem positiven Befund auf Milben muss auch an eine Hyposensibilisierung spezifische Immuntherapie (SIT) mit einem gedacht werden. Das kann ein Depot-Allergen- oder Allergoid (modifiziertes Allergen)-Präparat sein. Das kann unter die Haut gespritzt werden, oder es kann auch in Form von Tabletten oder Sprays eingesetzt werden. Der Allergologe/in wird das richtige für sie auswählen.

Das ultimative Milbenbuch

Das Gebiet der Milbe ist so allumfassend, dass es ein extra Buch verdient. Das sagten wir uns auch und schrieben dazu kürzlich „Das ultimative Milbenbuch Milbe/Allergie-alles drin! Kompliziert war gestern“, leicht verständliche Information auf 103 Seiten für nur 9,99 Euro (Überall wo es Bücher gibt) Mit Illustrationen des Pipi Langstrumpf Zeichners Rolf Rettich. Lassen Sie sich informieren und überraschen.

Milben FAQ

Sind Milben gefährlich für den Menschen?

Es gibt Milben, wie z.B. Zecken und Krätzmilben die Krankheiten auslösen und daher ein Gefahrenpotential für Menschen darstellen. Der größte Teil der Milben sind für Menschen allerdings nicht direkt gefährlich, können aber allergische Reaktionen auslösen.

Was passiert wenn ein Mensch Milben hat?

Milben gehören zu unserem ökologischen Umfeld, daher werden wir fast immer und überall Milben finden.
Es kommt auf die Art der Milben ob etwas passiert oder nicht.

Zecken oder Krätzmilben können zu ernsthaften Erkrankungen führen wenn ein Mensch gebissen wird. Hausstaubmilben können zu schwere allergischen Reaktionen (Hausstaubmilbenallergie) führen, dafür muss der Mensch aber entsprechend disponiert sein. Eine pauschale Antwort auf die Frage was passiert wenn ein Mensch Milben hat kann es also so nicht geben.

Der Artikel über Milbenbisse könnte für dich auch sehr interessant sein.

Wie merkt man das man Milben hat?

Milben auf die Menschen allergisch reagieren verursachen beispielsweise typische Symptome, die wir von Erkältungen und Heuschnupfen kennen.
Es gibt zudem Milben die einen Juckreiz verursachen oder sogar schmerzhafte Bisstellen hinterlassen. Je nach Art der Milben kann sich dies unterschiedlich äußern.

Wie bekommt man Milben weg?

Um Milben wirkungsvoll zu entfernen gibt es diverse Ansätze und Hilfsmittel.
Zunächst ist es wichtig zu wissen welche Milben es zu bekämpfen gilt, dann können Maßnahmen ergriffen werden.
Bei Hausstaubmilben beispielsweise kann mit Akariziden und Waschmitteln gegen die Milben vorgegangen werden. Zudem kursieren diverse Hausmittel die angeblich Erfolg versprechen. Sollten Sie Hilfe oder Ratschläge benötigen sprechen Sie uns gerne an.

Gibt es sichtbare Milben in der Wohnung?​

​Ob eine Milbe mit dem bloßen Augen zu erkennen ist, hängt logischerweise von ihrer Größe ab. Die kleinste Milbenart ist etwa 0,1 Millimeter, die größte (Zecken) etwa 3,8 Millimeter groß. Milben gehören zur Gattung der Spinnentiere, es können über 50.000 verschiedenen Milbenarten beschrieben werden. Zu den bekanntesten Milben zählen die Hausstaubmilben (Dermatophagoides pteronyssinsus), die Vorrats- bzw. Mehlmilbe (Acarus siro), die Grabmilben, die Federmilben und die Grasmilben. Aber auch Milben die nicht unmittelbar in unseren Wohnungen und Häusern, sondern vornehmlich in der Natur vorkommen sind hier von Interesse. Hausstaubmilben sind so klein, dass Sie diese nicht ohne ein spezielles Mikroskop erkennen können. Andere Milbenarten können Sie durchaus erkennen, wenn sich diese in Ihre Wohnung verirren.
​Wir sagen bewusst verirren, denn im Gegensatz zu Hausstaubmilben oder Zecken sind die wenigsten Milben an Menschen und Haustieren interessiert. Zu nennen wäre u.a. die Mauermilbe, erkennbar an ihrer blutroten Farbe und dicht behaarten Körpern, diese Milben sind gerade noch mit dem bloßen Augen sichtbar.
Hauptsächlich kommen Sie in den Sommermonaten vor. Nachdem sie sich in diesen Monaten geradezu explosionsartig vermehrt haben, können diese Tiere auch in großer Zahl durch z.B. Fenster in die Innenräume gelangen.
​Als weiteres Beispiel für Milben, die Sie erkennen können wäre die Rote Samtmilbe (Trombidium holosericeum) zu nennen.
Die erwachsene Milbe ist leuchtend rot, hat 8 Beine und kann bis zu 3 mm groß werden. Die Rote Samtmilbe tritt den ganzen Sommer über im Garten auf.
Die Rote Samtmilbe ernährt sich hauptsächlich von anderen Insekteneiern (z. B. Blattläuse). Diese Milben sind jedoch nicht schädlich für uns  Menschen oder Haustiere.
Ihr Lebensraum sind sonnige und warme Trockenmauern, Steinplatten und Wiesenflächen. Im Sommer sind sie auch auf Terrassen und Gartenmöbeln zu finden, sie können daher sich daher auch ins Haus verirren, sodass Sie diese Tierchen dort entdecken.
Alle Informationen zur Hausstaubmilbenallergie und weiteren Allergien finden Sie auch in unserem Ratgeber.

Tötet Alkohol Milben?

Sie möchten wissen, ob Alkohol eine effektive Methode zur Bekämpfung von Milben ist? Die Antwort lautet: Ja, unter bestimmten Bedingungen kann Alkohol tatsächlich Milben töten.
Hochprozentiger Alkohol wie Ethanol oder Isopropanol kann die Membranen von Milben beschädigen und sie dadurch töten. Allerdings muss der Alkohol in ausreichender Konzentration auf die Milben aufgetragen werden, um wirksam zu sein. Zur Bekämpfung von Milben bei Menschen oder Tieren wird allerdings zu Bioziden oder Insektiziden geraten, die speziell zur Bekämpfung von Milben entwickelt wurden.
Wenn Sie Alkohol zur Bekämpfung von Milben verwenden möchten, sollten Sie sicherstellen, dass der Alkoholgehalt hoch genug ist und die Milben gründlich damit abgedeckt werden. Wir raten allerdings von dieser Methode ab. Wenn Sie sich unsicher sind, wie Sie Milben bei sich oder Ihrem Haustier behandeln sollen, informieren Sie sich gerne in unsren Artikel oder nehmen mit uns Kontakt auf.

Über den Autor

Christian Ellmers

Ist Gründer, Autor und Unternehmer aus Bremen. Er hat Politik und Soziologie an der Universität Bremen studiert, seit 2013 leitet er das Familienunternehmen rund um die Marke Avantal. Zuletzt publizierte er zusammen mit Dr. Wahl im März 2021.

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